Moderne Architektur in Berlin

In dem zeltartigen Bau im Stadtteil Tiergarten kann die hervorragende Akustik in der 1963 eröffneten Philharmonika genossen werden. Unweit der Philharmonika, am Spreebogenpark, bildet das Paul-Löbbe-Haus eines von drei zum „Band des Bundes“ zugehörige Architekturen. Gemeinsam mit dem Maria-Elisabeth-Lüders-Haus und dem Bundeskanzleramt verbindet dieses Band symbolisch die einst durch Mauern getrennten Stadtteile über die Spree hinweg. Ein Bau musste den Regierungsgebäuden weichen und seine Zelte abbrechen: Das Tempodrom ist umgezogen und auf dem Gelände des früheren Anhalter-Bahnhofs ist nun seit 2002 eine Architektur aus Beton zu bewundern, die wie ein Zirkuszelt anmutet. Das Tempodrom kann 4.000 Besucher fassen und ein Erlebnis- und Solebad hat hier ebenfalls seinen Platz.

Ein blechernes Segel in 36 Meter Höhe ist auf einem Bürogebäude am Kantdreieck eine weitere Architektonische Sehenswürdigkeit, die seinem Architekten Josef Paul Kleinhues 1994 den Architekturpreis bescherte. Auch die Kunstströmung des Bauhaus ist in Berlin aufzufinden. So hat der Begründer der Künstlervereinigung des „Bauhaus“ Walter Gropius das in der Klingelhöfer Straße, 1974 eröffnete, den eindrucksvollen Bau, das Bauhaus-Archiv entworfen, in dem modernes Design, Grafiken und Bilder berühmter Künstler zu finden sind.

Das Reichstagsgebäude erfuhr durch das Künstlerehepaar Christo 1995 eine Verhüllung, und in dem Jahr begannen die eigentlichen Umbauarbeiten, die sicherlich den Bau heute auch zu der modernen Architektur zählen lassen.

Dann, Potsdamer Platz: Luxus-Hotels, Business-Center, eindrucksvolle Bauten bezeichnen diesen Platz. Sehen und gesehen werden, das Beisheim Center wird zu den modernsten Wahrzeichen Berlins gezählt. Für den Komplex im amerikanischen Stil eines Wolkenkratzers brachte der Kaufmann und Unternehmer Otto Beisheim 460 Mio. Euro auf. Danke, Otto!

Mit 22 Etagen bietet das 1965 in der Nähe der Nachkriegsbauten der Wilhelm-Kaisen-Gedächtniskirche errichtete Europa Center in 103 Meter Höhe eine grandiose Aussicht über die Metropole Berlin.

Ein Museumsbau, der in die Linie des Dekonstruktivismus eingereiht werden muss, ist der Erweiterungsbau des Jüdischen Museums in Berlin. Der Architekt dieses Werkes ist der Künstler Daniel Libeskind, einer der meistdiskutierten Architekten, der überraschenderweise nur ein schmales Euvre aufweist. Die baukünstlichen Ansprüche des 1946 geborenen sind von hoher Intellektualität getragen, möglicherweise von der höchsten im gesamten Feld des Dekonstruktivismus. Sein Anspruch ist, die Architektur wieder, wie in der Renaissance zu einem Ergebnis von Weisheit zu gestalten.